Nach einigem Hin und Her zwischen dem Bauamt des Landkreises und der Gemeinde ist nun die Baugenehmigung für einen Anbau an die fast 60 Jahre alte, mit viel Eigenarbeit aus dem Dorf errichteten Mehrzweckhalle erteilt.

Inzwischen wurde der Förderantrag für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung des Sportstättenbaus gestellt. Eine Entscheidung wird aber nicht vor Ende Juni erwartet, somit steht der Baubeginn in der Luft, die geplante Inbetriebnahme des Anbaus nach den Sommerferien ist unerreichbar.

Der Landkreis hatte umfangreiche Nachforderungen zum Bauantrag gestellt, die abgearbeitet werden mussten. Es ging wie so oft in Bauvorhaben um den Brandschutz und um Baumfällungen neben der Halle, deren Ausgleich abgearbeitet werden musste. Der bearbeitende Architekt der Gemeinde ist der Ansicht, dass es sich dabei nicht um Wald handelte, also kein Einvernehmen mit dem Landkreis bzw. der Waldbehörde für Kompensationsmaßnahmen notwendig sei. Dies sah die Behörde anders und so musste auf die Schnelle noch ein Artenschutzbeitrag in Form einer Potenzialanalyse erstellt werden. Eine genaue botanische Kartierung oder ornithologische Untersuchung konnte in der Winterzeit nicht erfolgen. Folglich war nicht mehr als eine Bewertung der potenziell in diesem Lebensraum vorkommenden Arten und ihre Gefährdung durch die Baumaßnahme möglich. Aus Ausgleich müssen 480 m² Fläche aufgeforstet werden und an der Halle ein neuer Waldrand entstehen.

Unklar ist weiterhin der Umgang mit dem Vorschlag des Architekten für einen Anbau am Südgiebel der Halle, der den bisherigen Unterstand für Gerätschaften der Gemeinde ersetzen könnte.

Bisher gibt es für die Umsetzung des Vorschlages keinen Beschluss des Rates, der Plan wurde aber im Bauantrag aufgenommen. Auch steht die Frage nach dem Honorar für die Leistungsphasen 5 – 8 im Raum, das der Architekt gestellt hat, obwohl Vergabephase und Bauüberwachung für diesen Teil des Projektes bis jetzt überhaupt nicht anstehen.

Die SPD-Fraktion spricht sich nach wie vor gegen die Modernisierung der Mehrzweckhalle gemäß den vorliegenden Planungen aus. Stattdessen könnte eine neue Mehrzweckhalle unter Federführung der Samtgemeinde gebaut werden. Es ist zu erwarten, dass Stück für Stück mehr an der veralteten Halle saniert werden muss. Zu den bis jetzt eingestellten Kosten von 420.000 Euro werden neben denjenigen für die Nachforderungen des Landkreises im Laufe weniger Jahre weitere hinzukommen, zumal die Halle energetisch mangelhaft ist. Schon jetzt erfüllt die Halle nicht mehr die Ansprüche der Grundschule und wird durch deren Erweiterung zum Ganztagsbetrieb als Mensa dienen müssen, was weitere Umbauten zur Folge haben wird. Bereits jetzt sind Mehrkosten einzuplanen, die das Projekt immer mehr zum Kostengrab werden lassen.

Heidemarie Apel - Wendisch Evern