Wie oft höre ich diese Worte. Und ich antworte: Ja, ich tu was. Und schon stellen sich Fragen über Fragen. Was soll ich wirklich tun? Wie soll ich es tun? Verstehe ich überhaupt den Personenkreis, für den ich mich einsetze? Versteht dieser Personenkreis mich? Wie erkläre ich den Sachverhalt, so dass es die betreffenden Personen verstehen?

Und dann trifft mich die tiefe Erkenntnis! Ich bin 61 Jahre alt und nicht mehr jugendlich! Ich verstehe öfter nicht mehr, wovon die jungen Menschen reden! Dabei geht es nicht nur um Worte! Sondern es geht auch um Inhalte!

Darum wird es langsam Zeit, dass jeder sich um die Dinge kümmert, die für ihn am wichtigsten sind. Damit ich und auch einige andere Kolleginnen und Kollegen aus den Räten uns nicht immer fragen müssen, was junge Menschen bewegt, sind in Zukunft junge Menschen in den Gemeinde- und Samtgemeinderäten wichtig. Sie vervollständigen das Abbild der Gesellschaft, das ein politisches Gremium widerspiegeln soll. Junge Erwachsene und etwas ältere Erwachsene müssen verstärkt in die Gremien. Denn Gemeinde lebt, wenn sich möglichst viele Charaktere in den Gremien von Gemeinde und Samtgemeinde wiederfinden. Und, wie ich weiß, sind viele Menschen politisch aktiv. Nicht unbedingt in Parteien, eher in zweckgebundenen Verbänden, Vereinen, Bürgerinitiativen und Komitees. Dabei wird die ganze Energie, mit Gleichgesinnten, in ein einziges Projekt gesteckt.

Das ist der Unterschied zur Politik und zur Ratsarbeit. Wir Ehrenamtliche stecken auch unsere Energien in unsere gemeinsame Arbeit. Der Unterschied ist, dass in der Politik die Energien auf mehrere Bereiche aufgeteilt werden müssen, da viele verschiedene Menschen durch viele verschiedene Themen bewegt werden.

Und ich habe einen großen, besonderen Wunsch zu Weihnachten: Es melden sich einige Menschen bei mir, die in der SPD Politik betreiben möchten und somit auch Verantwortung für Politik und Partei übernehmen wollen. Denn die große alte Dame SPD ist wahrlich groß und alt.

Zu alt, und darum sind Menschen zwischen 16 und 40 Lebensjahren wichtig, damit die Partei und somit auch die Politik sich verjüngen kann. Und, ganz wichtig: In der Regel macht Politik nicht so viel Arbeit, dass man für die anderen schönen Dinge im Leben keine Zeit mehr hat. Die Zeit, die aufgewandt werden muss, ist variabel, aber nicht unüberschaubar. Traut euch und sprecht mich an. Noch habe ich ein offenes Ohr für Menschen, die deutlich jünger sind als ich. Aber: Ich hoffe, dass mir dieses Ohr bald von euch jüngeren Menschen abgenommen wird.

Ach ja, mein Weihnachtswunsch darf gerne auch früher in Erfüllung gehen.

Zur Kontaktaufnahme: hans.riechert@gmx.de

Hans-J. Riechert, Barendorf