In der letzten Ausgabe berichtete ich zum IST-Situation an der B216 in Bavendorf. Diesen Text schickte ich auch an verschiedenen Kreisausschüsse im Landkreis, an die Polizeibehörde sowie an unseren Bundestagsabgeordneten Jacob Blankenburg. Ich erhielt einige Antworten zurück, aber meistens nur Absagen mit dem Verweis der nicht vorhandenen Zuständigkeit.

Jacob jedoch schrieb mir via Facebook Messenger zurück und gab mir den entscheidenden Kontakt zum richtigen Ansprechpartner Herrn Bretthauer, Fachdienst Verkehrsangelegenheiten und Bußgeldstelle beim Landkreis Lüneburg.

Bei einem netten Grillabend mit den anderen Ratsmitgliedern in der Gemeinde Thomasburg wurden nach den Sommerferien Aufgabenbereiche verteilt, bei denen ich mich unter anderem für die B216 meldete. Wenig später stellte ich den Kontakt zu Herrn Bretthauer her und traf mich mit diesem und einem Anwohner aus Bavendorf am 15.11.2023 vor Ort. Thema der örtlichen Begehung: B216 und K14/Ortseingang von Bohndorf aus kommend oder auch „An der Weide“ sowie die Kreuzung in Radenbeck/Thomasburger Straße.

Bei der Begehung stellte der Fachdienstleiter des Landkreises fest, dass es in Bezug auf die B216 nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) keinen Bedarf für weitere verkehrsrechtliche Maßnahmen gibt. Das Ortsschild ist von weitem gut und deutlich zu sehen und demnach ist für alle erkennbar, dass in diesem Ort 50 gefahren werden muss. Eine 70km/h Zone vor den Ortseinfahrten aus beiden Richtungen ist aus diesem Grund abzulehnen. Diese sind nur möglich, wenn die Ortstafeln nicht aus ausreichender Entfernung zu erkennen sind. Wäre die Ortseinfahrt z.B. hinter einer Kurve, wäre eine 70km/h Zone angebracht. Besondere Verkehrsregelungen, die über die allgemeinen Regelungen der StVO hinausgehen, können nur angeordnet werden, wenn ein besonderer Bedarf dafür besteht. Dies wäre insbesondere eine Unfallhäufung, die auf die schwierige Verkehrssituation zurückzuführen ist. Erfreulicherweise ist dies in Bavendorf nicht gegeben. Somit sind aus Sicht der Verkehrsbehörde auch Verkehrsinseln an den Ortseingängen nicht erforderlich. „Jedoch stünde es der Gemeinde frei, selbst diese Maßnahmen zu ergreifen und die breite Straße, die zum Schnellfahren einladen würde, selbst umzubauen und somit die Geschwindigkeit zu reduzieren”, so Herr Bretthauer. „Auch eine digitale Messanzeige oder ein Gatter am Ortseingang seien möglich, aber von der Gemeinde zu tragen. Entsprechende Planungen sind jeweils mit dem zuständigen Straßenbaulastträger, der Polizei und der Verkehrsbehörde abzustimmen.”

In Bezug auf die K14 von Bohndorf aus kommend, stellt es sich ähnlich dar wie an den Ortseingängen an der B216. Auch hier wäre die Gemeinde gefragt, wenn es um eine Verkehrsinsel oder eine digitale Messanzeige gehen würde.

Bei der Ortsbegehung an der Kreuzung in Radenbeck Dorfstraße/Thomasburger Straße wurde festgestellt, dass das Stoppschild hier nicht an der richtigen Stelle steht und schon gar nicht über eine Haltelinie verfügt. Zur Diskussion stand hier aber nicht das Stoppschild, sondern die Ängste eines Anwohners, dass PKW und LKW-Fahrer von Radenbeck Mitte aus nach Thomasburg fahrend zu schnell um die Ecke biegen würden ohne das Haus und den Eingang oder etwaige langsamere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig zu sehen. Die Ängste nahm Herr Bretthauer ernst und es wurde über verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Sehr wahrscheinlich ist hier eine Lenkung des Verkehrs durch Fahrbahnmarkierungen auf der Straße, um die Verkehrsteilnehmer/innen dazu zu bringen, die Kurve nach Thomasburg nicht mehr zu eng zu nehmen. Das Stoppschild ist mit einer entsprechenden Haltelinie direkt an die Kreuzung zu verlegen.

In einer Fraktionssitzung der SPD gab Lina Schroeter zudem den Hinweis, warum an der Kreuzung der B216 nicht eine 70km/h Zone einzurichten sei, da die Überquerung von Passanten, die an der B216 aus dem Bus ein-/aussteigen es sehr gefährlich sei. Dies wird derzeit ebenfalls von den Behörden umfangreich geprüft. Eine Bewertung steht hier aber noch aus.

Diese Themen stellte ich dem Bau- und Wegeausschuss vor und erläuterte die einzelnen Punkte ausführlich.

Hier wurde beschlossen, im Rahmen einer Begehung des Bau- und Wegeausschusses, sich die verschiedenen Punkte anzusehen und sich ein genaueres Bild zu machen.

Axel Muth, Fraktionsvorsitzender der SPD, machte den Antrag, in den Haushalt eine Summe von 5.000 € bereit zu stellen, um weitere Planung und Investitionen im Vorfeld mit einzuplanen.

Weitere Gespräche fanden und werden in diesem Zusammenhang noch mit der SBU, dem Fachdienstleiter Herrn Bretthauer und dem Fachdienst Mobilität stattfinden. Hier wird vor allem die Möglichkeit verschiedener Fördertöpfe auf Deutscher und EU-Ebene ein großes Thema sein, denn eines ist klar: Die Gemeinde kann diese ganzen Baumaßnahmen nicht allein stemmen und die anderen Dörfer müssen auch berücksichtigt werden. Allein schon, wenn man an die soziale Dorfentwicklung und den damit verbundenen Dorfentwicklungsplan denkt. Auch hier stehen viele Ideen im Raum und die kosten Geld. Aber auch wenn man an den Haushalt der Gemeinde denkt, gibt es noch einige Fragezeichen, die es zu erörtern gilt.

Hendrik Eggers