Am 23. März 2024, dem Weltwassertag, referierte Ina Küddelsmann, Diplomingenieurin, bei einer Veranstaltung des Wasserforums im Wasserturm zum Thema „Blueing – Ein wasserbasierter, ganzheitlicher Blick auf die Ökosystemstabilisierung“. Sie zeigte Wege auf, den gestörten Wasserhaushalt in unseren Landschaften zu regulieren, damit überhitzte Flächen (rote Landschaften) wieder abkühlen können. Zu den sogenannten roten Landschaften zählen beispielsweise karge Felder oder asphaltierte Oberflächen. Sie berät zu „Blueing“ (Blaumachen), hat fundiertes wissenschaftliches Wissen dazu und promoviert derzeit. 

Ina Küddelsmann stellte anhand von Messungen vor, dass immer mehr Flächen weltweit überhitzen. CO2 ist ein Klimakiller, aber auch die Überhitzung trägt maßgeblich zur Veränderung des Klimas bei.

Mit „Blueing“ sind naturnahe Praktiken gemeint, um überhitzte Flächen wieder abzukühlen – also „blau“ zu machen. Es geht darum, Wasser und Stoffe wieder gleichmäßig in der Landschaft zu verteilen und Wetterextremen so entgegenzuwirken. 

Mit vielen Beispielen aus der Praxis verdeutlichte sie, dass Landschaften, die Wasser oberflächennah halten, so dass dieses zirkulieren und in großen Mengen verdunsten kann, kühler werden und zur Wolken- und Niederschlagsbildung beitragen. Passiert dies großflächig, wird Wasser über die Atmosphäre von den Ozeanen an Land gepumpt. So werden Wasserverluste ausgeglichen, Trockenheit, Brände, Starkregen und Überflutungen vermieden. Dies sei gut für Biodiversität, Böden, Gewässer und Luft. 

Blaue Landschaften sind beispielsweise naturnahe Wälder und Gärten, Feuchtgebiete und humose Böden. Karge Felder können beispielsweise durch Baumreihen und die damit hergehende Verschattung, durch regulierbare Wassergräben „blau“ gemacht werden, so dass sie mehr Wasser in der Landschaft halten, was die Produktivität der Ackerfläche steigert.

Sie wünscht sich mehr „Blueing“, also grün in unseren Städten und Landschaften und einen Umbau der Landwirtschaft, um einen ausgeglichenen Wasserhaushalt wieder herzustellen.

Denn: WASSER IST DAS KERNELEMENT DES LEBENS.

Brigitte Mertz, Kreistagsabgeordnete

Bildunterschrift v.l.: Thomas Maack, Bürgermeister Adendorf; Stefan Bartsch, Landkreis Lüneburg; Thomas Meyer, Avacon Wasser; Volker Schulz, Hansestadt Lüneburg; Dipl.Ing. Ina Küddelsmann, Beraterin Blueing