Seit Jahrzehnten wird im Zuge der Klimakrise immer wieder das Strom- und Wärmesparen angemahnt.

Energieeffizienz ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende weg von den fossilen, schmutzigen CO2-Emissionen hin zu den Erneuerbaren Energien. Es tat sich zu wenig, es wurden heftige Befürchtungen laut, unsere Umweltziele nicht zu erreichen, zumal diese immer höhergeschraubt bzw. gesenkt wurden. Wie sich plötzlich, weil ein völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine begonnen wurde und ein irrer Autokrat Erdgas als politisches Druckmittel einsetzt, doch die Zeiten auf der ganzen Erde geändert haben! Neben der Klimakrise, Inflation und dem Artensterben haben wir nun auch eine Energie- und Ressourcenkrise. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich wegen der finanziellen Belastung der Städte, Gemeinden und Landkreise auf große Einschränkungen gefasst machen. Die Welt holt die alten, aber schon immer sinnvollen Spar-Ratschläge aus der Schublade. Wegen des drohenden Energie-Engpasses im Winter haben die meisten Kommunen bereits zum Teil einschneidende Energiesparmaßnahmen beschlossen.

In Wendisch Evern hat der Bau-, Wege- und Umweltaus beschlossen, möglichst viele Einsparmöglichkeiten in der Kommune zu nutzen. Gemeindedirektor Norbert Meyer erläuterte, dass sich gemeinsam mit dem Gebäudemanagement der Samtgemeinde und den Gemeindearbeitern bereits Gedanken gemacht wurden. Die Heizungen an den öffentlichen Gebäuden wurden mit der Firma, die die Wartungen durchführt, begutachtet und zunächst komplett ausgestellt. In der neuen Kindergartengruppe wurde komplett LED-Beleuchtung eingebaut. Die Außenbeleuchtung am Kindergarten wird auf LED-Leuchtmittel umgestellt und die Brenndauer verkürzt. Ein Großteil der Straßenbeleuchtung wurde im Jahre 2016 auf LED-Leuchtmittel umgerüstet. Bei den Laternen, die im Rahmen der Dorferneuerung umgerüstet wurden, sind Energiesparlampen eingebaut. Wenn diese defekt sind, werden sie nach und nach auf LED-Leuchtmittel umgerüstet. In einem ersten Beschluss wurden die Schaltzeiten der Straßenbeleuchtung verändert, nun erlöschen die Lampen statt um 0.30 Uhr bereits um 22.30 Uhr. Die Anschaltzeit wurde nur leicht verändert, um den ersten Pendlern den Weg zum Bus zu beleuchten. Des Weiteren erhielt die Verwaltung den Auftrag in den eigenen Liegenschaften nach Strom- und Wärmedieben zu forschen und weitere Möglichkeiten des Sparens zu suchen. Norbert Meyer betonte, dass er für kreative Ideen auch aus der Bevölkerung dankbar sei.

Auch auf Samtgemeindeebene wurden schon eine Reihe von Maßnahmen angeschoben, einen großen Sparbeitrag wird die Sanierung der Technik am Klärwerk in Neetze erbringen und die dort aufgebaute Fotovoltaikanlage ist betriebsbereit und wird sauberen erneuerbaren Strom liefern.

Der Beitrag mag in unseren Dörfern mit wenigen kommunalen Einrichtungen überschaubar bleiben, aber es soll ein Zeichen sein, dass wir verstanden haben, worauf es jetzt ankommt: Jeder Beitrag zählt. Es bleibt zu wünschen, dass sich viele Dorfbewohner ebenfalls auf einen Sparweg machen, und wenn der Verzicht auf lange gewohnte Annehmlichkeiten schwerfällt, denke man daran, dass es hierbei um eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Unternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern geht. Jede eingesparte Kilowattstunde hilft ein Stück weit aus der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen heraus.

Heidemarie Apel