Häufig höre ich, dass vielen Menschen die Work-Life-Balance immer wichtiger wird, also die Balance zwischen Arbeit und Leben. Viele möchten daher lieber in Teilzeit arbeiten, um mehr Zeit für ihr Leben zu haben.

Es scheint so, also gehöre die Arbeit nicht zum Leben und das Leben nicht zur Arbeit.

Ist das wirklich so?

Sind die Angebote in der Freizeit mittlerweile so vielfältig und interessant, dass hierfür mehr Zeit aufgewendet werden soll? Oder binden die sozialen Medien so viel Lebenszeit, dass für einen Vollzeitjob nicht genügend Zeit und Energie übrigbleibt? Oder gibt es so viele Menschen, die einen Beruf wählen, der nur ein Job zum Geldverdienen ist?

Mir wäre eine Work-Family-Balance lieber. Denn, wenn jemand vor der Berufswahl steht, sollte die Wahl auf einen Beruf fallen, der zur eigenen Person, zu den eigenen Stärken und Vorlieben passt. Schließlich verbringt man tatsächlich viel Lebenszeit im Beruf. Wer einen Beruf findet, der wie eine Berufung zum eigenen Ich passt, braucht keine Work-Life-Balance. Er wird seine Arbeit lieben und die Arbeitszeit nicht als vertane Lebenszeit empfinden. Dann braucht es nur noch eine Work-Family-Balance.

Martina Habel