Über 270 Einsatzkräften aus dem Landkreis Nienburg rückten mit 60 Fahrzeugen im Landkreis Lüneburg an und bezogen Stellung rund um das Feuerwehrhaus in Reinstorf: Vier Züge der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd unterstützt von weiteren Kräften der Technischen Einsatzleitung, des ABC-Zuges und dem Verpflegungszug Wietzen. Und natürlich auch durch unsere Reinstorfer Wehr und die Feuerwehr Bleckede.

Die Kreisbereitschaft Lüneburg arbeitete zahlreiche Szenarien aus, damit es den Männern und Frauen aus Nienburg an den folgenden Tagen und Nächten nicht langweilig wurde:

Die Elbe führte seit 10 Tagen Hochwasser, die eingesetzten Kräfte waren völlig erschöpft, die Nienburger Kreisbereitschaften unterstützten die Feuerwehr in der Stadt Bleckede. An der gesamten Deichlinie gab es Schadstellen und die Deichlinie musste auf der gesamten Länge erhöht werden.

In einer örtlichen Sandkuhle wurde die Befüllung der Sandsäcke organisiert. Dabei kamen auch die mitgeführten Sandsackabfüllanlagen und die beiden Teleskoplader der Kreisfeuerwehr zum Einsatz. Auch das Verladen und der Transport an die Einsatzstellen erfolgte mit den eigenen Fahrzeugen.

Weitere Einheiten sicherten am Schützenplatz den Deich mit Sandsäcken vor einem Abrutschen. In einem weiteren Einsatzabschnitt wurde die Aufkadung (Erhöhung) des Deiches und die Sicherung von Schadstellen erklärt und geübt.

Bedingt durch eine längere Hitzeperiode war in den Beetzer Bergen ein großer Waldbrand ausgebrochen, die örtlichen Feuerwehren waren alle gebunden und benötigten weitere Hilfe. Aus dem Fluss Neetze wurde eine Wasserentnahme aufgebaut und das Löschwasser über 2000 Meter weit in das Schadensgebiet gepumpt. Mit den wasserführenden Tanklöschfahrzeugen wurde gleichzeitig ein Pendelverkehr eingerichtet, um weiteres Löschwasser zum Schadenfeuer zu transportieren.

Als sich zusätzlich auch noch ein Unfall bei Verladearbeiten im Alt-Garger Hafen ereignete, übernahm der Fachzug Technische Hilfe den Einsatz. Dort trat Gefahrgut aus, es wurden Personen vermisst und ein Container drohte ins Hafenbecken zu stürzen.

Zwei Tage voller Einsatz! Eine super Übung, die allen sichtbar Spaß machte und sehr lehrreich war. Als Mitglied des Kreisausschusses für Feuer- und Katastrophenschutz durfte ich die Übung ein wenig begleiten und war beeindruckt von der Leistungsfähigkeit und der Autarkie dieser Truppe, die alles mitbrachte, vom Toiletten- und Duschwagen über die eigene Küche bis hin zu Sandsackabfüllanlagen und Teleskoplader.

Brigitte Mertz