Wendisch Evern

Als wir im September 2021 in einer kleinen Gruppe die ersten Überlegungen zu einer Vorratskammer in Wendisch Evern aufgenommen haben, war uns nicht im Ansatz klar, wie viele Monate bis zur Eröffnung vor uns liegen würden. 

Der positive Zuspruch aus dem Dorf, den wir über das Crowdfunding und die vielen persönlichen Gespräche an unseren Info-Veranstaltungen erhalten haben, hat uns gestärkt, die Idee weiter zu konkretisieren. Mit dem Rückenwind der LEADER-Förderung über die Gemeinde Wendisch Evern, Samtgemeinde Ostheide, die beteiligten Landkreise und dem Amt für regionale Entwicklung in Lüneburg haben wir einen entsprechenden Kredit für den partiellen Ausbau der Scheune zu einem Laden aufgenommen. Mit diesem Kredit und viel ehrenamtlicher Unterstützung haben wir zunächst ein Holzständerwerk, später Boden, Türen, Fenster und schlussendlich das Ladenmobiliar inkl. der Kassen- und IT-Systeme realisiert. 

In den vergangenen zweieinhalb Jahren verstecken sich ein halbes Jahr für das Zusammenfinden der Initiativgruppe, die notarielle Gründung und die Ausbauplanung der Scheune bis hin zum Bauantrag. Weitere zwölf Monate vergingen durch das Warten auf die Baugenehmigung. Mit der Baugenehmigung in der Hand konnten wir dann direkt mit dem Ausbau der Scheune beginnen, was uns weitere sechs Monate kostete. November 2023 war es dann so weit, wir haben die Regale aufgebaut, die Kühl- und Tiefkühltruhen aufgestellt und die Kasse eingerichtet. Ein großer Dank gilt der vielen Unterstützung während der Bauphase und der vergangenen Wochen, in denen wir das Ladenkonzept nun testen und mit den Mitgliedern weiterentwickeln.

Wir haben aktuell 1000 Produkte von Chips und Wein, Bier und Schokolade, Pizza, Nudeln, Reis, Soßen und Öle über Müslis, Brot und Brötchen bis hin zum Duschgel und Zahnbürsten. Das Konzept geht auf.  Es kann wie geplant rund um die Uhr eingekauft werden, jedes Mitglied hat Zugang zur „seiner“ Vorratskammer und kann eigenständig und ohne Personal einkaufen und bezahlen. Organisationsaufgaben, Sortimentsgestaltung, Ordnung und Buchhaltung werden durch den ehrenamtlichen Einsatz der Gründer:innen eingebracht und durch aktuell einen Mini-Job ergänzt. 

Da aus dem laufenden Geschäft kein Familieneinkommen erwirtschaftet werden muss und wir uns als Gesellschafter selbst gegen eine Gewinnentnahme entschieden haben, kommen durch die Mitgliedsbeiträge Produktpreise zustande, die zum Teil deutlich unter den Preisen im Bio-Supermarkt, Tankstellen oder anderen Einkaufsläden liegen. Das wird honoriert und kompensiert den Mitgliedsbeitrag entsprechend schnell. 

Dass wir mit der Vorratskammer eine Idee für die Gemeinschaft realisiert haben, wird wohlwollend wahrgenommen. Auch die selbstständige Bezahlung – der Self-Check-Out – wird von jung und alt bisher als einfach und handhabbar wahrgenommen. Für alle, die dabei noch Unterstützung benötigen, ist ein 'begleitetes Einkaufen' in Planung.

Wir freuen uns über das weiterhin große Interesse und sind dabei, die Wartelisten entsprechend Woche für Woche zu reduzieren. 

Für die Vorratskammer

Christoph, Friedemann, Hannah, Isabelle, Mario, Odilia, Veronika