Ortsumgehung von Barendorf im Zuge der B 216?

Mit dem Blick in den neuen Bundesverkehrswegeplan sticht ein Projekt, das im vordringlichen Be­darf steht, ins Auge. Es ist die Ortsumgehung von Barendorf im Zuge der B 216. Es gab in den letzten Jahren immer wieder die Forderung nach einer Ortsum­gehung Barendorfs. Wo aber soll diese Umgehung um unseren Ort führen?

Es gibt zwei Varianten: Die nördliche und die südliche Variante. Wobei die nördliche Variante wohl keine ernst gemeinte Route ist. Der Weg würde durch die Weihnachtsbaumschule hinter dem Baugebiet Lehmkuhlsgehe­ge/Eschenkamp/Ulmenweg und durch den Friedwald führen. Letzteres ist nicht mög­lich. Die Umgehung weiter nördlich zu planen, geht auch nicht, da die Ortsumgehung Barendorfs auf dem eigenen Gemeindegebiet zu führen ist. Da die Gesamtfläche des Dorfes nicht sonderlich groß ist, muss eine Umgehung sehr nahe an der bestehenden Wohnbebauung entlangführen. Und das östliche Ende der Umgehung ist exakt hinter dem letzten Haus des neuen Baugebietes Pirolweg. Auch die südliche Variante hat es in sich. Vom Kreisverkehr am westlichen Ortsrand führt die Tras­se längs der nun bestehenden Umgehungsstraße Richtung Vastorf. Vor den Windkraftanlagen schwenkt sie nach links. Durch den jetzigen Kiesabbau längs dem Finkenweg und dem Sportplatz direkt hinter dem Baugebiet im Barken und am Walde zum Anschluss hinter dem Pirolweg an die bestehende B 216. Dass dabei wertvoller Erholungsraum und geschützter Laubwald (Landschafts­schutzgebiet und historischer Waldstandort) zerstört wird, ist den Anwohnern wohl bewusst.

Also, was ist zu tun? Wir von der SPD fordern die Verwaltung der Gemeinde auf, frühzeitig die zuständi­gen Behörden für die Planung der Ortsumfahrung über folgende Punkte in Kenntnis zu setzen:

  • Einzelhandel und Dienstleister im Ort werden mit massiven Einbußen zu rechnen haben.
  • Die bebauten Flächen sind Bestandsflächen. Sie besitzen keinen adäquaten Lärmschutz, da an die­ser Stelle nie eine Bundesstraße geplant wurde. Und, da sie Bestandsbauten sind, wird auch kein Lärmschutz gebaut werden.
  • Es wird massiv historischer Waldbestand und Erholungsflächen zerstört.
  • Dagegen stehen natürlich die Interessen der jetzigen Anwohner der vorhandenen B 216. Es gilt für uns, dies alles gegenseitig und klug abzuwägen.

Weiter ist uns zu Ohren gekommen, dass die niedersächsische Straßenbehörde im Bereich der B 216, ab Schulstraße ostwärts, das bestehende Tempolimit von 70 km/h aufheben und auf 100 km/h anheben möchte. Die Zufahrt im Bereich des ehemaligen Straßenwärterhauses existiert nun nicht mehr und dem Autofahrer an sich sei nicht zu vermitteln, dass er bei einseitiger Bebauung nur be­grenzt schnell fahren kann. Wir sind der Meinung, dass dies jedem Fahrzeugführer zuzumuten ist, da, ob einseitig oder beidseitig, Menschen entlang der Strecke leben, die auch ein gewisses Ruhebe­dürfnis haben. Zudem erinnern wir gerne daran, dass im Bereich des Pirolweges für das Baugebiet ein Lärmschutzwall errichtet werden musste. Der Wall ist aber nur für Lärmemissionen bis 70 km/h ausgelegt. Den Planern war nichts von den Ideen der Straßenbaubehörde bekannt. Hier sind wir ge­gen jede Verringerung des Tempolimits.

Bernd Hein, Barendorf