Liebe Leserinnen und Leser, 

dieses Jahr war politisch kein einfaches, aber ein entscheidendes. 2025 hat gezeigt, dass Politik gestalten kann – wenn sie will, wenn sie zusammenhält und wenn sie Menschen nicht aus dem Blick verliert. Als SPD-Bundestagsabgeordneter für unsere Region bin ich stolz auf das, was wir bewegt haben. Aber ich weiß auch, wo wir besser werden müssen.

Was wir geschafft haben

Die Rentenreform war wichtig. Das Rentenniveau bleibt stabil bei 48 Prozent – ein konkretes Signal an alle, die ihr Leben lang gearbeitet haben und Verlässlichkeit verdienen. Die Rentenkommission muss nun zügig Vorschläge machen, wie wir die Rente für die nächsten Jahrzehnte gerecht aufstellen.

Wichtig war auch, dass wir die arbeitende Mitte gestärkt haben. Die höhere Entfernungspauschale, die Entlastungen für Pendler*innen, Steuererleichterungen für die Gastronomie und die Förderung von E-Dienstfahrzeugen helfen besonders hier im ländlichen Raum. Menschen, die täglich nach Lüneburg, Celle oder Hamburg pendeln, spüren, dass sich Politik lohnt. Auch, wenn es, insbesondere im Bereich der Bahnanbindung und -halte, sicherlich noch großen Raum für Verbesserungen gibt.

Ein besonderes Anliegen war mir persönlich die Anerkennung des Ehrenamts. Ohne die Freiwilligen bei Feuerwehren, Sportvereinen oder Rettungsdiensten stünde unsere Gesellschaft still. Die verbesserten steuerlichen Freibeträge für Ehrenamtliche waren längst überfällig und sind ein Dank an alle, die Verantwortung übernehmen, wo der Staat allein nicht ausreicht. Das ist sozialdemokratische Politik: gerecht, solidarisch, nah an der Lebensrealität der Menschen.

Auch wirtschaftspolitisch war 2025 ein Jahr mit wichtigen Schritten: Der Transformationsfonds unterstützt Unternehmen beim Wandel hin zu klimafreundlicher Produktion. Das Thema betrifft auch viele Betriebe bei uns – vom Handwerker im Landkreis Lüchow-Dannenberg bis zum Maschinenbauer in Bardowick. Wir investieren in Zukunftstechnologien, sichern Arbeitsplätze und fördern Innovationen.

Wo wir konsequenter werden müssen

Aber wir dürfen uns nichts vormachen: Noch läuft nicht alles so, wie es soll. Nach Jahren der Krisenpolitik spüren viele Menschen Zweifel. Die Frage, ob Politik wirklich noch ankommt, treibt sie um. Wir als SPD müssen darauf ehrliche Antworten geben.

Bezahlbares Wohnen bleibt eine der großen Herausforderungen – auch bei uns in den Landkreisen. Trotz des neuen Wohnungsbaupakts kommt der Neubau noch zu langsam voran. Bürokratie, Materialpreise und Fachkräftemangel bremsen, wo wir Tempo brauchen.
Auch beim Ausbau der Bahnverbindungen – etwa auf der Strecke Hannover–Hamburg – sind wir zwar auf Kurs, aber noch lange nicht am Ziel. Gerade Pendlerinnen und Pendler wünschen sich konkrete Fortschritte, keine Planungsakten.

Und trotz aller Investitionen in Klimaschutz bleibt die soziale Balance entscheidend. Es reicht nicht, Häuser energieeffizient zu machen, wenn die Menschen Angst haben, sich Heizung oder Stromrechnung nicht mehr leisten zu können. Klimaschutz funktioniert nur, wenn alle mitmachen können – das muss unser Maßstab bleiben.

Blick nach vorn

Für 2026 gibt es viel zu tun, und in den nächsten Monaten stehen wichtige Projekte an. Einige Schwerpunkte werden sein:
Bei der Wärmewende endlich weniger über Gesetzestitel und mehr über pragmatische Lösungen sprechen. Wer umstellt, braucht Unterstützung, kein Misstrauen.
Zweitens müssen wir uns stärker um die ländlichen Räume kümmern – von Arztpraxen über Busverbindungen bis zu schnellem Internet. Gleichwertige Lebensverhältnisse sind kein Nebenthema, sondern Kern sozialdemokratischer Politik.
Und drittens: Wir müssen die Menschen besser einbinden. Viele Leute zweifeln an Parteien, fühlen sich nicht gehört. Ich will, dass die SPD wieder die Partei ist, die Perspektiven eröffnet, mit echter Mitbestimmung und klaren Zukunftsversprechen.

Mein Fazit

Ich bin überzeugt: Dieses Jahr war der Beweis, dass Fortschritt möglich ist, wenn wir ihn mutig angehen. Aber Fortschritt braucht Ehrlichkeit. 2025 war kein Jahr der Selbstzufriedenheit, sondern ein Jahr der Verantwortung. Wir haben geliefert, bei Rente, Entlastung und Infrastruktur. Doch es bleibt viel zu tun, damit Politik wieder Vertrauen zurückgewinnt.

Ob in Berlin oder in meinem Wahlkreis – ich bleibe dran. Weil Politik dort wirken muss, wo die Menschen leben: in unseren Städten, Dörfern und Familien von Lüneburg bis Lüchow-Dannenberg.

Mit besten Wünschen für 2026

Ihr und Euer

Jakob Blankenburg