Die halbe Wahlperiode für die Kommunalparlamente ist fast vorüber. Und wir, die örtliche SPD, wollen jünger werden. Und darum dieser Aufruf, sich mit und für eine gute, zukunfts-orientierte menschliche Politik einzusetzen.

Ojemine, die SPD, der Teil der Bundesampel, die nichts gebacken bekommt. Die uns die Heizungen stehlen, uns und den Staat in bitterste Armut führen, die uns in ihrer Verblendung an den Rest der Welt verkaufen. Habe ich noch was vergessen? Wahrscheinlich! Ich habe aufgehört, den großen politischen Vereinfachern zuzuhören. Denn die großen Probleme sind nicht mit einfachen Rattenfängerparolen zu lösen.

Aber das ist die große Politik! Darum geht es bei uns nicht! Bei uns geht es um die lieben, kleinen „Probleme“ im Dorf und der Samtgemeinde. Das hat nur am Rande mit der „gro­ßen“ Politik zu tun.

Ich bin mitten in der letzten Wahlperiode in den Gemeinderat und damit in die örtliche Politik eingestiegen und jetzt in meiner ersten vollen Legislatur, dazu habe ich auch Sitz und Stimme im Samtgemeinderat. Was soll ich sagen: Es macht Spaß. Ich kann mit allen anderen Mitpolitikern unser Aller Zusammenleben mitorganisieren und gestalten. Ich bin mit Gedanken und Anforderungen konfrontiert, von denen ich vor 5 Jahren noch keine Ahnung hatte. Aber daran formt sich auch mein Denken und Handeln. Ich lerne nämlich, und das fast jeden Tag dazu. Ich bleibe im Geist beweglich und entwickele mich entsprechend weiter. Ich lerne immer wieder aufs Neue interessante Menschen kennen und erweitere meinen Bekannten- und Freundeskreis. Ich fühle mich geistig so jung wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Schaue ich allerdings in den Kalender, stelle ich fest, dass ich nicht jünger, sondern älter werde. Und da sehe ich mein eigentliches Problem. Kann ich, wenn ich noch älter werde, auch die Interessen der jüngeren Mitbürger erfolgreich vertreten? Verstehe ich überhaupt eines Tages noch umfänglich die Probleme jüngerer Menschen? Will ich immer noch in der Politik mitmischen, bis mein Hintern „zuklappt“? Das ist nicht die Vorstellung meiner Zukunft in den nächsten 10-15 Jahren. Ist es nicht schön, wenn ich durch engagierte jüngere Mitbürger jeglichen Geschlechts eines Tages abgelöst werde?

Es gibt durchaus Kolleginnen und Kollegen, Genossinnen und Genossen, die älter sind als ich und die Kommunalpolitik engagiert betreiben, von deren umfänglichen Wissen ich immer wieder aufs Neue lerne. Das ist Teil des Spaßes an der Kommunalpolitik.

Zudem glaube ich an die Macht und die Kraft der jüngeren engagierten Mitmenschen. Ich erlebe immer wieder die Begeisterung und auch die Kompetenz meiner Mitmenschen, wenn es um eng umgrenzte Themen geht. Da werden Vereinigungen gegründet, Themen besetzt und auch ausdauernd und offensiv vertreten. Aus meiner Sicht aber nur singuläre Themen. Diese Mitmenschen sind durchaus sehr wichtig als Diskussionspartner und Meinungsmacher. Danke dafür, sie sorgen sich um meinen Geist, damit er nicht einrostet. Aber können sich diese Menschen vorstellen, den nächsten Schritt zu gehen und sich um mehrere andere Probleme kümmern? Ich verspreche ihnen Allen, dass es sich lohnt. Wer dies tut, bleibt frisch im Geist und erweitert seinen Horizont, ohne dass das gewohnte Leben verlassen werden muss. Ja, das Leben eines Kommunalpolitikers ist auch mit Arbeit verbunden. Es gibt Rats- und Ausschusssitzungen, Fraktionssitzungen, Ortsvereinssitzungen. Dazu werden vor Sitzungen die Materialien bereitgestellt, in die man sich einarbeiten soll. Da fließen schon einmal Teile der Freizeit ins Engagement ein. Betrachten Sie dies allerdings als ernsthaftes Hobby, dann ist es nicht so belastend. Und am Ende eines möglichst langen Engagements können Sie sagen, dass Sie vieles gelernt haben, was Sie vor Jahren nicht zu denken hofften.

Melden Sie sich, natürlich bevorzugt, bei uns, der „alten Dame“ SPD. Der immerhin ältes­ten Partei Deutschlands. Der Partei, die sich Kaiserreich, Diktatur und Totalitarismus entge­genstellte und wieder entgegenstellen wird. Der Partei, die das heutige Deutschland in re­lativ wenigen Jahren der Regierungsverantwortung zu dem machte, wie wir es heute ken­nen und lieben. Der Partei, die nie einfache Antworten auf schwierige Fragen geben wird. Denn es gibt für uns Bürger nie einfache Antworten. Politik ist mühsam, anstrengend und macht Spaß und Freude.

Kommen Sie zu uns. Am einfachsten melden Sie sich bei Brigitte Mertz, unserer Ortsver­einsvorsitzenden (siehe Impressum) oder schauen Sie bei mir in Barendorf vorbei. Ich freue mich auf Sie. Und zum Schluss: Denken Sie/ihr daran, dass Jugend kein Ausschlusskriteri­um ist, sich politisch und vor allem kommunalpolitisch zu betätigen.

Hans-J. Riechert