Tipp vom Gartenfreundin Heidemarie Apel
Gartenfreunden ist es schon aufgefallen und sind wohl schon alarmiert: Unsere Buchsbäume weisen zunehmend Fraßschäden und Gespinste auf. Wer genauer hinsieht und im Inneren nachschaut, findet dort spätestens ab März Eihaufen und die gefräßigen Raupen.

Diese können innerhalb von zwei bis drei Jahren den Strauch zum Absterben bringen. Manchmal begegnet einem auch der kleine helle Falter, mit Vorliebe am Schmetterlingsstrauch. Man erkennt ihn am unteren dunklen Rand der Flügel. Die Weibchen legen an den äußeren Blättern des Buchsbaumes bis zu 150 Eier ab. Daraus schlüpfen schließlich die Larven, die sich nach und nach zu bis zu 5 cm langen, grün schwarz gepunkteten Raupen mit feinen weißen Härchen entwickeln. Liegen die Temperaturen zwischen 18 und 30°C findet der Buchsbaumzünsler ideale Bedingungen vor. Dann beschleunigt sich die Entwicklung der Raupen, sodass die Larvenstadien in nur ca. drei Wochen durchlaufen werden. Bei solchen Bedingungen kann der Zünsler während eines Jahres bis zu drei Generationen hervorbringen. Die Jungraupen der letzten Generation spinnen sich zu Herbstbeginn in ein Gespinst ein und überwintern. Sobald die Wetterbedingungen im Frühjahr stimmen und konstant oberhalb von 7° C liegen, beginnen die Raupen sofort mit dem Fressen. Dies ermöglicht eine rasante Verbreitung und erschwert die Bekämpfung des Schädlings.

Der Buchszünsler stammt ursprünglich aus Ostasien und wurde wahrscheinlich per Schiff nach Europa eingeschleppt. Mittlerweile hat er sich über den Westen und Süden Deutschlands bis zu uns in den Norden verbreitet. Es kommt jetzt darauf an, die Bekämpfung gegen eine weitere Verbreitung aufzunehmen. Dabei ist es wichtig, die Entwicklungsstadien zu kennen und dass die Bekämpfung flächendeckend und gründlich erfolgt. Kann der Falter sich auch nur in einem Garten halten, sind alle Bemühungen in den umliegenden Räumen erfolglos bzw. müssen endlos fortgeführt werden. Im schlimmsten Fall bleibt ein brauner, kahler Busch zurück, der nur noch gerodet werden kann. Es gibt inzwischen Möglichkeiten, seine Buchse zu schützen und zu retten. Die Informationen im Internet dazu sind zahlreich und gut verständlich (z.B. https://www.buchsbaumzuensler.net). Das biologische Spritzmittel Bacillus thuringiensis hat sich bereits als geeignet für die Bekämpfung des Schädlings erwiesen und wird zudem vom Umweltbundesamt empfohlen. Die Raupen werden am besten in ihren Anfangsstadien bekämpft, also 3 – 4 Mal während Frühjahr und Sommer. Man kann zur Stärkung des Busches einiges tun, wie z.B. ein gründliches Zurückschneiden/Scheren, abduschen und Bestäuben mit Algenkalk. Das Schnittmaterial muss sorgfältig entsorgt werden und gehört auf keinen Fall in den Kompost. Dringend empfehlenswert ist die Kontaktaufnahme mit den Nachbarn und gegenseitige Unterstützung in diesem Kampf, der schnell verloren ist, wenn die Maßnahmen nachlassen oder nicht ausreichen. Dann ist zu erwägen, zum Schutz der Nachbarn, den Busch nahezu bis zum Boden herunter zu schneiden und hoffen, dass er wieder ausschlägt.

Heidemarie Apel, Wendisch Evern