Am 4. Mai 2023 wurde wie in den vergangenen Jahren in einer Feierstunde am Timeloberg bei Wendisch Evern des Endes des Zweiten Weltkrieges gedacht.

Wendisch Evern Timeloberg

78 Jahre zuvor unterzeichnete hier eine hochrangige Militärdelegation der deutschen Wehrmacht gegenüber dem britischen Feldmarschall Bernard L. Montgomery die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, Schleswig-Holstein, Holland und Dänemark.
Die gut besuchte Feierstunde am Gedenkort Timeloberg wurde wieder von der „Projektgruppe Timeloberg“ ausgerichtet, die sich seit Jahren darum bemüht, das Gedenken an das Kriegsende und die nachfolgende lange Friedenszeit in Europa wachzuhalten. Die eindringliche Hauptrede hielt Vizeadmiral a.D. Heinrich Lange (Hermannsburg) als Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Grußworte sprachen Wendisch Everns Bürgermeister Rainer Leppel, Landrat Jens Böther, Jule Grunau, Bürgermeisterin der Hansestadt Lüneburg, und der Kommandeur des Aufklärungslehrbatallions Dr. Jan Roepert. Alle nahmen Bezug auf den furchtbaren Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Ein weiterer Höhepunkt war die Masken-Performance einer 9. Klasse des Gymnasiums Herderschule unter der Leitung ihrer Lehrerin Ute Mattheus.

Den bewegenden Schlusspunkt setzte der Lüneburger Künstler Jan Balyon mit seiner sehr persönlich gehaltenen kurzen Rede, in der er dem Sprecher der Projektgruppe Dr. Dirk Hagener den Becher überreichte, der am 5. Mai 1955 allen holländischen Schülerinnen und Schülern zum 10jährigen Gedenken des Friedens geschenkt wurde.

Für den musikalischen Rahmen sorgte wieder der Saxofonist Daniel Gebauer, u.a. mit einer eindringlichen Interpretation des amerikanischen Protestliedes „We Shall Overcome“.

Insgesamt 69 Kinder und Erwachsene starteten am darauffolgenden Sonntagmorgen beim 18. Zeitlos-Lauf am Timeloberg. Auch die Laufveranstaltung hält die Erinnerung an die Teilkapitulation der deutschen Wehrmacht am 4. Mai 1945 am Timeloberg wach, die das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft einleitete. Die Veranstalter und Teilnehmenden wollen ein Zeichen setzen, dass es nie wieder Krieg geben darf.

Martin Peters

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