Der Dorfentwicklungsprozess in Wendisch Evern

Das ist das Motto, unter dem der Gemeinderat und die Samtgemeinde die Bewohner*innen aus Wendisch Evern eingeladen haben, an der Zukunft des Dorfes mitzuarbeiten. Wendisch Evern soll zukunftsfähig bleiben und seine Einwohner*innen an der Dorfgemeinschaft teilhaben können. Neben den persönlichen Interessen gibt es im Dorf auch Institutionen, die sich um das Sozialleben bemühen: Diverse Vereine, Krippe, Kindergarten, Grundschule, aber auch Bürgergruppen sind von unterschiedlichen Themen und Problemen betroffen. Sie alle sind an der Gestaltung unseres Dorfes und unseres gemeinsamen Zusammenlebens beteiligt. Viele von Ihnen haben sich nun auf den Weg gemacht, am Prozess der Dorfentwicklung teilzunehmen.

Es gab eine große Auftaktveranstaltung, in der sich die Akteure vorstellten und den vorgesehenen Prozess erläuterten. Zentrale Arbeitselemente sind Workshops, sogenannte Zukunftswerkstätten, in denen sich die jeweiligen Teilnehmenden mit einzelnen Themen befassen. Die Einladungen erfolgten an zentraler Stelle, über Flyer in jeden Haushalt, auf der Website, über Aufsteller im Dorf etc. Wer bislang keine Zeit hatte, an einem Termin teilzunehmen, kann trotzdem sehr gerne zum nächsten Termin erscheinen. Auch ein späteres Hinzukommen zu einem der Termine ist immer möglich.

Nachdem nun zwei Dorf-Workshops, ein Schüler*innen- sowie ein Lehrkräfteworkshop für reichlich Eingaben gesorgt haben, tagte auch die Lenkungsgruppe, um das weitere Vorgehen zu schärfen und dann auch die nächsten Zukunftswerkstätten zu terminieren.

Wendisch Evern Dorfentwicklung

Und ganz nebenbei hat sich ein Klöncafé zur Dorfentwicklung etabliert, das sich regelmäßig trifft, um sich über bestimmte Themen auszutauschen und neue Ideen festzuhalten.

Unsere Grundschule hat bereits mit ihrem engagierten Schulleiter und seinem Kollegium vor einigen Jahren begonnen, Lernen neu zu denken und pädagogische Lernkonzepte an die heutige Zeit anzupassen. Hinzu kommt die Bestimmung, deutschlandweit alle Schulen bis 2026 in sogenannte "Ganztagsschulen" umzuwandeln. Dafür ist es dringend notwendig, ein maßgeschneidertes Anforderungsprofil zu erarbeiten. Und erst die Umsetzung dieser spezifischen Anforderungen macht sowohl das Schulgebäude selbst als auch die Schülerinnen und Schüler in einer zunehmend komplexeren (Arbeits-)Welt zukunftsfähig. Als besonders bestechend kam im letzten Workshop die Idee auf, Räume gemeinsam zu nutzen. Das Gemeindebüro könnte mit dem Schulleiterbüro zusammengelegt und Klassenräume mehrfunktional gestaltet werden, um sie für Sitzungen oder sonstige Treffen zu belegen. Auf diese Weise werden Schulräume, die nachmittags und abends leer stehen, belebt.

Drastische Veränderungen im Bildungssystem haben auch massive Auswirkungen auf das Dorf, das Dorfleben und seine Bewohnerinnen und Bewohner. Denn wenn Kinder länger in der Schule sind, hat das unmittelbare Bedeutung auf deren Nachmittagsgestaltung und damit nicht zuletzt auch auf die Vereine und das Leben hier im Dorf.

Folglich gibt es im Ort genug Interesse an einer moderierten Dorfentwicklung. Denn diese geht vom gleichen Ziel aus: zukunftsfähig zu bleiben (und zu werden). Neben der Frage nach der zukünftigen Einwohnerzahl müssen zum Beispiel auch Fragen der Nahversorgung, der Versorgung mit Wohnungen, der Zukunft der Vereine oder des Anschlusses an den öffentlichen Personennahverkehr thematisiert werden. So kam es dazu, das Thema Schulentwicklung mit der Dorfentwicklung zu kombinieren. Der Prozess läuft für die Schule und für das Dorf gemeinsam und wird von denselben Personen moderiert. Unter ihnen auch ein Architekt, bei Bedarf auch vom Städtebau.

Die Kosten für die professionelle Begleitung und Moderation sowie eine architektonische oder städtebauplanerische Beratung des Prozesses tragen die Samtgemeinde Ostheide als Schulträger und die Gemeinde Wendisch Evern gemeinsam. Die daraus entstehenden Ergebnisse sind für die folgenden formalen Planungsaufgaben eine so gute Vorbereitung, dass dort kräftig Geld eingespart werden kann. Die Maßnahme wird mit Mitteln des Landes Niedersachsen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) unterstützt.

Wir hoffen, dass durch die hohe Transparenz es deutlich weniger Reibungsverluste im weiteren Verlauf gibt, da viele Dinge schon zu Beginn geklärt werden konnten und erwarten am Ende des Prozesses schon erste Entwürfe, die vom (späteren) Architekten oder Städtebauplaner genutzt werden können.

Heidemarie Apel, Wendisch Evern

Wendisch Evern Dorfentwicklung 2
Wendisch Evern Dorfentwicklung 1

Der Prozess geht weiter. Darum freuen wir uns, die nächsten Workshop-Termin bekanntgeben zu können:

Montag, 20.11.2023, 17.30 Uhr

Montag, 18.12.2023, 17.30 Uhr

Montag, 29.01.2023, 17.30 Uhr

Jeweils in der Mehrzweckhalle.

Die Entwicklung und den Fortgang des Prozesses können Sie gerne unter dem Link zukunft.wendischevern.de einsehen.