Der LSK-Lüneburg hatte sich mit dem Konzept für einen Sportpark an die Gemeinde Wendisch Evern gewandt.

Mit dieser Frage beschäftigen sich zurzeit die EinwohnerInnen unseres Ortes; dies auch in einer informellen Befragung dazu durch den Gemeinderat. Der LSK-Lüneburg hatte sich mit dem Konzept für einen Sportpark an die Gemeinde Wendisch Evern gewandt, da der gewünschte Standort sehr günstig nahe der Ortsumgehung Lüneburg an der Ausfahrt Kaltenmoor auf Wendisch Everner Gemarkung liegt. Die Medien hatten darüber berichtet und es gab unter Corona-Bedingungen Ende Oktober eine Informationsveranstaltung für die Menschen aus dem Dorf. Es überrascht nicht wirklich, dass unter den Bürger*innen von Wendisch Evern nun intensive Diskussionen entstanden sind. Zunächst muss der Gemeinderat entscheiden, ob diese Planung unterstützt werden soll.

Die Antworten auf die – nicht repräsentative - Befragung wurden in der letzten Sitzung des Bau-, Wege- und Umweltausschusses vorgestellt. Insgesamt haben sich 112 EinwohnerInnen direkt per Mail und per Zuschrift gemeldet, hinzu kamen 149 Unterschriften auf Listen, einige Stimmen waren doppelt zu zählen. Insgesamt hat sich eine deutliche Mehrheit, etwa 200, gegen das Projekt ausgesprochen.

Der größte Teil der Kontra-Argumente bezog auf Bedenken und Ängste hinsichtlich eines durch das Projekt eröffneten Lückenschlusses zwischen Wendisch Evern, Willerding und dem Stadtgebiet von Lüneburg, es fehle eine Entwicklungsplanung. Danach folgten nicht absehbare Lärm- und Lichtemissionen und ein potenziell größeres Verkehrsaufkommen. Etliche äußerten sich im Sinne eines „das ist nicht unser Problem“; die Stadt Lüneburg solle dem Verein eine Fläche zur Verfügung stellen.

Positive Stimmen sahen einen wichtigen Vorteil in der Mitnutzung der Anlage durch Vereine der Gemeinde. Andere sahen darin Chancen für den Ort, das Projekt habe „Strahlkraft“ für die Region und große Aussichten für eine Entwicklung in Wendisch Evern hin zu mehr guter Zukunft, Wohnqualität und Attraktivität. Es sei wichtig, aus Bedenkenträgerei herauszukommen und sich positiven Überlegungen zu öffnen.

Sehr viele Stimmen warfen dem Gemeinderat Intransparenz vor, einige davon sehr deutlich und mit empörter und emotionaler Wortwahl. Es ist zu hören, dass die Zeitspanne für eine Meinungsfindung zu kurz sei. Es herrscht Misstrauen gegenüber dem Vorhabensträger und der Kunst des Rates, das Verfahren klug und transparent durchzuziehen. Zweifellos hat die Information der Bürger*innen verzögert stattgefunden, man hätte insbesondere die Landwirte und Willerding früher einbinden können. Diese Verfehlung wiegt schwer. Aber auch Corona-Beschränkungen und die Ferienzeit haben eine Rolle gespielt. Es ist zu vermuten, dass eine formale Einwohnerbefragung kein anderes Ergebnis gebracht, uns aber nicht die Vielzahl von Argumenten, Meinungen und Bedenken aufgezeigt hätte.

Unsere Fraktion hat sich in mehreren Sitzungen intensiv mit Fragen, Aussagen und Bedenken auseinandergesetzt, die Meinungen schwankten hin und her, zuletzt hat uns auch die deutliche Mehrheit der Ablehnungen durch die Wendisch Everner darin bestärkt, diesem Projekt - mit einer Gegenstimme - unsere Zustimmung zu versagen. Wir wollten den Bürger*innen ein klares Signal geben und haben daher in der letzten Ratssitzung eine Abstimmung im Anschluss an die Aussprache beantragt. Diese wurde von der CDU-Mehrheit abgelehnt. Gleichwohl zeigte die Aussprache, dass eine Mehrheit des Rates schon jetzt gegen das Projekt ist.

Nach der Ratssitzung wurden der Gemeinde zwei Bürgerbegehren angezeigt. Im späteren Bürgerentscheid sollen die BürgerInnen gefragt werden, ob sie einer Bebauung der Fläche durch eine Sportanlage zustimmen oder sie ablehnen wollen. N

Heidemarie Apel - Wendisch Evern