Gartentipp: Torffreier Garten? Das geht!
Torf gehört ins Moor und nicht ins Beet. Laut unserer nationalen Moorschutzstrategie soll der Hobbygarten bis 2026 torffrei sein, der Erwerbsgartenbau bis 2032. Durch den Torfabbau oder die Trockenlegung zur landwirtschaftlichen Nutzung sind in Mitteleuropa fast alle Hochmoore zerstört worden. Ein großer Anteil des dafür verwendeten Torfs stammt inzwischen aus dem Baltikum: In Lettland, Estland und Litauen wurden in den 90er-Jahren von den Erdenherstellern ausgedehnte Moorflächen gekauft und für den Torfabbau trockengelegt. Zurück bleiben öde, baumlose Flächen, die für die Landwirtschaft aufwändig umgebaut werden.
Tatsächlich hat sich im privaten Garten einiges getan, der NABU berichtet, dass der Torfanteil auf 33 %, im Erwerbsgartenbau auf 65 % gesunken ist.
Schauen Sie einmal auf die Tüten aus dem Gartenhandel, dort gibt es inzwischen torffreie Erde. Beim Kauf sollten Sie auf das "RAL-Gütesiegel" und die Bezeichnung "torffrei" achten, um wirklich Blumenerde zu erhalten, die ökologisch unbedenklich ist. Sie hat andere Eigenschaften als Torf und enthält in der Regel Kombinationen von organischen Materialien wie Rindenhumus, Grünschnittkompost, Holz- oder Kokosfasern. Weitere Bestandteile von torffreier Erde sind oft Lavagranulat, Sand oder Ton.
Wird Erde ohne Torf verwendet, ist meist eine stickstoffbetonte Nachdüngung sinnvoll und man muss ein wenig umlernen, da die Ersatzstoffe wie Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern schneller austrocknen und leicht überdüngt werden. Wir müssen also unser Wissen im Gartenbau erweitern und danach handeln, wenn wir die Natur und das Klima schützen wollen.
Heidemarie Apel, Wendisch Evern