Gutachten zum Zwischenbericht der Endlagersuche liegt vor

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sucht in ganz Deutschland Standorte für die möglichst sichere Endlagerung von Atommüll. Auch Gebiete in unserer Region sind ausgewählt worden. Daher hat der Landkreis Lüneburg zusammen mit seinen Nachbar-Landkreisen Uelzen und Harburg ein Gutachten über die Eignung der von der BGE vorgesehenen Gebiete beauftragt. Das Gutachten wurde am 19. Mai 2022 im Begleitausschuss Endlagersuche öffentlich diskutiert.

Unter den deutschlandweit 90 Teilgebieten, die nach einem ersten Zwischenbericht als mögliche Standorte für ein Endlager in Betracht gezogen werden, liegen fünf im Landkreis Lüneburg, zwei in der Samtgemeinde Ostheide – Salzstruktur Rosenthal und Salzstruktur Horndorf.

Die Gutachter der Landkreise, die Firma DEEP.KBB, betrachteten unter anderem diese fünf bzw. zwei potentiellen Standorte. Ihr Fazit: Sie entsprechen den Kriterien des BGE. Allerdings sind sich die Experten einig, dass nur Bohrungen umfassende Daten über die Eignung der Teilgebiete liefern können. Erst dann könne seriös beurteilt werden, ob beispielsweise die Mächtigkeit von Tonschichten oder die Ausdehnung von Salzstöcken ausreichen, um dort ein Endlager zu errichten. Geplant sind die Bohrungen jedoch erst im zweiten Auswahlschritt, nachdem von den 90 Teilgebieten zehn selektiert wurden.

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle liegt beim Bund. Aufgabe des Landkreises ist, die Bevölkerung über die Verfahrensschritte und Teilergebnisse gut zu informieren.

Hintergrund

Beschluss des Kreistages am 16. November 2020 gründete der Landkreis den Begleitausschuss zur Endlagersuche, um die bundesweite Suche nach einem Endlagerstandort für Atommüll auf lokaler Ebene zu begleiten. Ihm gehören 13 Kreistagsabgeordnete und als vier beratende Mitglieder der Vorsitzende der Reaktor-Sicherheitskommission und je ein Vertreter der LAG Atom, der Leuphana Universität und des BUND an. Der Begleitausschuss befasst sich intensiv mit dem schrittweisen Auswahlverfahren. Dabei sollen auch die Menschen in der Region umfassend informiert werden.

Brigitte Mertz, Mitglied im Ausschuss für Endlagersuche